...wie bei der Johanneskirche!

Startschuss

Mit einem Startschuss am letzten Tag des Kirchenjahres durch Niedernhausenes Bürgermeister Günter Döring, begann die Evangelische Kirchengemeinde Niederseelbach ihr Projekt "Gemeinschaft erleben - Johanneskirche erhalten".
Was man von außen nämlich gar nicht erkennen kann: Das historische Bauwerk am Ortsausgang des Niedernhausener Ortsteiles muss dringend saniert werden. So dringend, dass es bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ganz oben auf der Liste steht, so Architekt Knut Faust von der Bauabteilung. Ab Frühjahr 2008 müssen das Dachtragewerk teilweise und die Schieferdeckung komplett erneuert werden. Dazu wird der gesamte Innenraum leer geräumt und die Orgel ausgelagert. „Anschließend ist die Renovierung der Innenschale unumgänglich", so Pfarrer Peter Kratz.
Während der Renovierungsarbeiten kann die Kirche nicht genutzt werden. Selbst wenn alles nach Plan liefe, könne man frühestens zu Weihnachten 2008 die Kirche wieder betreten, so Kratz. Die Gottesdienste und anderen Aktivitäten werden so lange im Gemeindehaus gefeiert.

 

Alle Chöre sangen
Zum Startschuss sangen erstmal alle Chöre des Ortsteiles in einem Gottesdienst. Kinder- Jugend , Frauen- und Männerchor zeigten, wie stark der Rückhalt in der Gemeinde ist. "Wir trauen uns zu, das mit Ihnen zu schaffen", sagte Pfarrer Peter Kratz daraufhin in der überfüllten Kirche.
Das Ziel sei ein großes, so Kratz weiter. Die Kirche müsse für ihr undichtes Dach Eigenmittel in Höhe von 150.000 Euro aufbringen.
Musikalisch hochprofessionell umrahmt wurde der Startschuss rund um die Johanneskirche vom Nassauischen Blechbläserensemble. An einem maßstabsgetreuen Modell erläuterten Henning Northe und Architekt Baeseler, welche Balken morsch geworden waren und wo der Regen bei Starkregen und heftigem Wind ins Dach drückt.
Höhepunkt war das entrollen eines sechs Meter langen Banners
am Turm der Johanneskirche durch Industriekletterer Uwe Piur und Team.

Konfi-Lauf

Konfirmanden reiten, biken und skaten für ihre Kirchen

28 Konfirmanden aus dem Kirchspiel Niederseelbach werden am 28. September auf ihre Mountain Bikes, Inliner oder Pferde steigen und insge-samt etwa 20 Kilometer für "ihre Kirchen" in Niederseelbach und Dasbach (Rheingau-Taunus Kreis) mit einer Fackel zurücklegen. Beim ersten Sponsorenlauf dieser Art werden Eltern, Großeltern und Angehörige einen Beitrag als Startgeld entrichten, was den beiden renovierungsbedürftigen Gotteshäusern zu guten kommen wird. Die ortsansässige Firma Hartmann Druckfarben hat ihrerseits bereits 1.000 Euro gestiftet.
Die 28 13-14jährigen kommen aus den Ortschaften Nieder- und Oberseelbach, Engenhahn, Dasbach und Lenzhahn sind allesamt mit Feuereifer dabei, berichtet Pfarrer Peter Kratz. Die Jugendlichen werden dabei mit Mountainbikes, Inline-Skates, Skateboards, zu Fuß und sogar zu Ross auf sieben zum Teil recht anspruchsvollen Etappen durch die Region ziehen.
„Start ist um 10 Uhr am Evangelischen Gemeindehaus mit Weckmusik und geistlicher Nah-rungsaufnahme", so Pfarrer Peter Kratz. Musikalisch gestaltet den Open-Air-Gottesdienst die Bläsergruppe „Wellblech". Anschließend entzünden die Skater eine Fackel und starten auf der ersten Etappe bis zum Seelbacher Grund. Dort werden sie von den Joggern erwartet, die bis nach Engenhahn zur ersten Imbissstation laufen. Dort radeln die Mountainbiker bis zur Auto-bahnunterführung am Waldhof, wo wieder Jogger die Fackel übernehmen und nach Dasbach joggen. Skater und Radler bringen dann das Licht den Reitern in Lenzhahn, die in Oberseel-bach auf die ganze Gruppe treffen. Von dort aus bewegen sich dann alle Konfirmanden zur Johanneskirche nach Niederseelbach.
Die geplante Ankunft der Fackel am Gotteshaus ist für 14.00 Uhr vorgesehen. Zum Abschluss sind die Jugendlichen dann zum „Waffelschmaus" ins Gemeindehaus eingeladen.
Die etwa 20 Kilometer lange Strecke wurde von Mitgliedern der Mountainbike-Abteilung des TSV Engenhahn erkundet und in Streckabschnitte aufgeteilt.
Das gesponserte Stargeld der Eltern und Angehörigen kommt den beiden Kirchen in Dasbach und Niederseelbach zu Gute, die derzeit aufwendig renoviert werden müssen. Beide Kirchen sind zurzeit geschlossen und sind erst zum Jahresende, so die aktuellen Planungen, wieder für Gottesdienste nutzbar.
„Die Konfirmanden und Eltern wollen mit ihrer Aktion am 28. September ihre Verbundenheit mit den Gotteshäusern zeigen und einen finanziellen Beitrag für die Wiederherstellung der Kirchen leisten", freut sich Pfarrer Peter Kratz über die Aktion.

 

von Christian Weise

Dankesfest

Mit einem zünftigen Dankesfest begeht die Kirchengemeinde Niederseelbach den vorläufigen Abschluss ihres Sanierungsprojektes „Gemeinschaft erleben - Johanneskirche erhalten".

Am 1. Dezember 2007 gab Bürgermeister Günther F. Döring den Startschuss für die dringend notwendige Sanierung der Niederseelbacher Johanneskirche. An der Kirche aus dem 18. Jahrhundert mussten das Dachtragewerk und die Schiefereindeckung des Kirchenschiffs erneuert werden. Über ein dreiviertel Jahr lang musste die Kirche geschlossen werden. Die Sanierungskosten betrugen 430.000 Euro, davon musste die kleine Kirchengemeinde 150.000 Euro selbst aufbringen.
Die Sanierung des schmucken Gotteshauses ist nun vollendet. Und was für den Kirchenvorstand und Pfarrer Peter Kratz an ein Wunder grenzt: Die benötigte Summe ist nach nur eineinhalb Jahren durch Spenden und Zuschüsse bereits zusammengetragen. „Wir haben in Fülle erfahren, wie hoch die Johanneskirche im Bewusstsein der Menschen verankert und wie tief die Sehnsucht ausgebildet ist, jetzt und in Zukunft die Gemeinschaft bildende Kraft des Gotteshauses zu erhalten", lobt Pfarrer Peter Kratz den Einsatz vieler.
Um seinen Dank zum Ausdruck zu bringen laden der Kirchenvorstand und die Mitarbeitenden deshalb zu einem Dankesfest am Samstag, 27. Januar ab 17 Uhr in und um die Johanneskirche ein. Mit einem Fest- und Dankgottesdienst soll die Freude über das gemeinsam erreichte Ziel vor Gott ausbreitet werden, und um ihn um Weggeleit für die kommende Strecke bitten, so Kratz. Der Gospifo-Chor Niederseelbach, das Nassauer Blechbläserquartett und Organist Nils-Ole Krafft werden den Dank in Musik und Bewegung übersetzen.

 

Eigenes Danklied getextet
Kirchenvorsteherin Waltraud Digel hat eigens ein Danklied getextet, das, nachdem es gemeinsam gesungen wird, dann an über 100 Luftballons in den Himmel schweben soll.
Zum Abschluss des Festes wird das traditionelle Johannisfeuer unter den Klängen des einheimischen Dudelsackbläser Jan Belak, entzündet.
In Augenschein nehmen können die Besucher die Renovierungsarbeiten: Unter sachkundiger Führung durch „Männer vom Bau" können in Kleingruppen Erkundungen auf dem Kirchenboden gemacht werden. „Auf diese Weise kann sich jedermann einen Eindruck von den umfänglichen Erneuerungsarbeiten am Dachtragewerk verschaffen", so Peter Kratz.


Turm muss noch neu eingedeckt werden

Ganz fertig sind die Niederseelbacher indes noch nicht. Während der Bauarbeiten stellte sich heraus, dass auch der Turm dringend mit Schiefertafeln neu eingedeckt werden musste. Pfarrer Peter Kratz ist aber zuversichtlich, dass die benötigten zusätzlichen Mittel in Höhe von 15.000 Euro auch noch aufgebracht werden können. Das die Summe nicht deutlich höher sei, liege auch daran, dass man sehr maßvoll die Mittel eingesetzt habe. Hinzu komme, dass „Dank des großartigen ehrenamtlichen Engagements eines Seelbacher Malermeisters nicht im Budget vorgesehene - Außenanstriche an Kirchenschiff und Turm erfolgen konnten", die weitere Kosten verhindert haben.
Unterstützt wird die Kirchengemeinde neben ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Kirchengemeinde auch durch zahlreiche Mitglieder der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr.

 

von Christian Weise